Exzenterschleifer – 125mm vs 150mm

Einleitung

Sobald man nach Exzenter- oder Rotationsschleifern schaut, stellt man sich die Frage, welche die richtige Größe für das neue System ist. Zur Auswahl stehen eigentlich fast immer 125mm oder 150mm-Scheiben. Beide haben ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Sei es in der Verfügbarkeit, dem Preis oder seiner Anwendung.

 

Eigenschaften des Schleiftellerdurchmessers

Exzenterschleifer gibt es in verschiedenen Größen. Die Angaben bezeichnen den Durchmesser des Schleiftellers. Oder anders ausgedrückt, die spätere Schleiffläche während der Bearbeitung.

Arbeitsgeschwindigkeit und Schleiffläche

Das Schleifen gehört zu den weniger beliebten Arbeiten. Eine größere Scheibe bietet mehr Fläche und kann die Arbeit daher beschleunigen. Im Vergleich bietet eine 150er-Scheibe 177 cm2 – eine 125er-Scheibe 123 cm2. Eine 150er-Scheibe ist damit etwa 44% größer, was zwangsläufig auch einen Effekt auf die Geschwindigkeit beim Arbeiten hat.

Arbeitsqualität – Entfernen von Unebenheiten

Beim Schleifen kommt es zumeist darauf an, am Ende eines Vorgangs eine möglichst glatte und ebene Oberfläche zu erhalten. Eine größere Scheibe neigt eher dazu, Unebenheiten zu egalisieren. Dies kommt daher, da die größeren Scheiben mehr „umstehendes Material“ einbeziehen und darin abstehende Flächen wegschleifen. Kleinere Scheiben können dies zwar ebenfalls, bedürfen hierfür jedoch wesentlich mehr Erfahrung und Gefühl.

Gleichzeitig verzeihen größere Scheiben Anwendungsfehler eher. Die Scheibe mal nicht richtig aufgesetzt oder an einer Seite zu stark gedrückt… in der Regel kein Problem.

Verfügbarkeit und Zubehör

Vor allem im Profibereich findet man fast nur Maschinen mit 150er-Tellern. Zwar gibt es auch Geräte mit 125 Millimetern, jedoch bilden diese die Ausnahme. Im Heimwerkersektor sieht es hingegen genau umgedreht aus. Hier findet man vor allem 125 Millimeter-Maschinen.

Dies sollte man beachten, wenn man am Wochenende noch „schnell“ etwas erledigen möchte und neue Schleifscheiben benötigt. Kleinere Ketten wie Toom oder Hellweg überhaupt nur sehr beschränkte Angebote im Schleifbereich. Und selbst bei Hornbach, mit wesentlich größeren Warenangebot, hat man sich auf 125mm mit Bosch festgesetzt.

Beim Zubehör ist gleiches zu berichten. Sucht man ordentliches Material, wie neue Tellerscheiben, so findet man im Profibereich mehr Auswahl. Sei es schon daran gelegen, dass man sich hier die Härte der Scheiben aussuchen kann. Im Handwerkerbereich neigt man eher dazu, dass zu nehmen, was gerade verfügbar ist.

 

Preisunterschiede

Vergleicht man die einzelnen Exzentermaschinen miteinander, so sind die Preise für reine 150er-Maschinen durchaus teurer. Teils sogar deutlich. Hierbei kann man aber durchweg Eigenschaften wie Drehzahlregulierungen und Anschlüsse oder Vorbereitungen für Absauganlagen erwarten. Gute Geräte im Profibereich sind ab etwa 240 EUR zu erwarten. Die kleineren 125er-Maschinen sind bereits von Herstellern aus Fernost für 60 EUR verfügbar. Im Idealfall setzt man aber auf Maschinen mit M10-Telleraufnahmen und kann somit unabhängig agieren. Damit steht es dem Anwender frei, auch auf andere Schleifteller zu wechseln.

Das Schleifmaterial ist preislich im selben Bereich. Kosten einzelne Scheiben der Größe 125mm im Baumarkt zwischen 60-80 Cent, liegen Einzelscheiben von namenhaften Herstellern im Profibereich im selben Rahmen. Unterschiede merkt man allerdings, wenn man größere Abpackungen kauft. Und diese findet man fast ausschließlich bei 150mm. Hier sind Pakete mit 100 Scheiben für durchschnittlich 25 EUR der normale Tarif.

 

Übersicht der Vor- und Nachteile – Vergleich

125mm 150mm
+ kostengünstig + größere Auswahl
+ im Baumarkt erhältlich inkl. Schleifscheiben + schnellerer Arbeitsfortschritt
– meist niedrige Drehzahlen + mehr Zubehör und Profigeräte
– Geräte meist ohne Absaugung (Staubschutz) – höherer Gerätepreis
– Haltbarkeit – kaum örtliche Händler (keine Verfügbarkeit aus Baumarkt)

 

Fazit

Wenn man eine neue Rotationsmaschine sucht, sollte man auf Universaleigenschaften achten. So bieten sich Maschinen mit M10-Aufnahme an. Dadurch bleibt jederzeit die Möglichkeit, auch andere Drehscheiben einzuspannen. Dies wird besonders dann interessant, wenn man auf die Möglichkeiten setzen möchte, durch wesentlich kleinere Scheiben (zum Beispiel 60mm) auch schwer zugängliche Stellen bearbeiten zu möchten.

Weiterhin sollten die Maschinen zwangsläufig über eine Möglichkeit verfügen, die Drehzahl zu regulieren. Wer seine Maschine mit entsprechenden Aufsetzen auch zum Polieren von Fahrzeugen verwenden möchte, sollte hierbei etwas tiefer in die Tasche greifen und Abstufungen in 100er-Schritten bei der Drehzahl haben. Gleichfalls sollten Drehzahlen bis 25.000 Umdrehungen/Minute möglich sein. Gute Polituren von 3M setzen manchmal 22.000 voraus. Zudem muss beachtet werden, dass bei größeren Scheiben die Geschwindigkeit am Rand der Schleifscheibe höher ist. Somit benötigt der Anwender entweder mehr Gefühl und Erfahrung im Umgang mit seiner Maschine oder setzt in diesem Fall die Geschwindigkeit durch das Regulieren der Drehzahl herab.

Die Maschinen sollten zudem über Anschlüsse für Absauganlagen (im einfachsten Fall der Staubsauger) oder im Idealfall sogar eigene Beutel zum Auffangen von abgetragenem Material verfügen.

Als ideale Tellergröße sticht die 150er-Größe heraus. Große Flächen, wie Arbeitsplatten oder Fahrzeugtüren, lassen sich wesentlich schneller bearbeiten. Wurde eine Fläche gespachtelt, ist es leichter, eine ebene Fläche herauszuschleifen. Auch Fehler in der Anwendung werden eher verziehen. Einziger Nachteil: 150er-Scheiben findet man so gut wie nie im Baumarkt. Spontane Arbeitseinsätze am Wochenende, wenn das Schleifmaterial ausgegangen ist, sind daher nur schwer möglich.

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